Niels Frevert (Solo)

© Dennis Dirksen
© Dennis Dirksen

Wir sind verfallen. Seit damals, als Herr Frevert noch von Tütensuppen auf dem Ozean und einem Mädchen namens Evelyn sang. Später, als er das Ende der Welt besang, wollten wir, dass es genau so passiert: Dass Sirenen heulen, der Flieder nie mehr blüht und Niels uns dazu an der Ecke nachwinkt. Verfallen und verloren waren wir, als wir 7 Jahre auf ein Lebenszeichen warten mussten und dann mit „Du kannst mich an der Ecke rauslassen“ ein Album erschien, dass dieses lange Warten durch seine Qualität erklärte.
Niels Frevert singt aus der Mitte. Nicht von oben und entrückt. Nicht von unten und erlegen. Er ist genau da, wo wir sind. Nur sieht er Dinge, die wir nicht sehen und findet Worte dafür, die wir nicht haben. Dies ist eine Gabe, die ihn zu einem der großartigsten Chansoniers unserer Zeit macht. Dass auch nach 3 Jahren ein Meisterwerk entstehen kann, beweist er gerade mit „Zettel auf dem Boden“. Frevert tut immer gut. Ob mit Leierkasten im Theater, Band und Streichern im Studio oder als der Typ, der zuhört, wenn man ihn zufällig auf der Straße begegnet.
Besonders gut ist er aber, wenn er allein mit seiner Telecaster und seinen Liedern, dieser Stimme, ach, dieser Stimme auf der Bühne steht. So wie heute Abend. Zwischen allen Autoren. Zum Innehalten. Und Verfallen.

Aktuelle VÖ:

2011 Zettel auf dem Boden (Tapete Records)
2011 Zettel auf dem Boden (Tapete Records)