Als Masha Qrella begann, Thomas Brasch zu lesen, ließen sie die Texte nicht mehr los.
Für den Schriftsteller, Filmemacher und Dichter Thomas Brasch war Einsamkeit etwas immanent Politisches. Als er 1976 von Ost- nach West-Berlin gehen musste, hatte er bereits 32 Mal versucht, auf
einem untergehenden Schiff aus der eigenen Haut zu kommen, und hörte nie wieder damit auf. Auf diese Weise hat er uns eine der aufregendsten Gedichtsammlungen des letzten Jahrhunderts
hinterlassen.
Masha Qrella, die bis dato ihre Lieder auf Englisch gesungen hatte, begann, ohne das Ziel einer Vertonung vor Augen zu haben, Braschs Textzeilen zu singen. Zwei Jahre später ist das
überwältigende Ergebnis zu hören, das sie, gemeinsam mit Andreas Bonkowski und Chris Imler, zum ersten Mal in Hamburg präsentiert.
WOANDERS versucht das Ungeheuerliche erst mal zu denken und den Raum zu schaffen, den Thomas Brasch als Bleiben, wo ich nie gewesen bin herbeigesehnt hat. Einen Ort, der Außen und Innen
verbindet, unter und über den Märchen.
VERÖFFENTLICHUNGEN (Auswahl)
DAY AFTER DAY, Staatsakt, 2019
KEYS, Morr Music und Jazzboy, 2016
ANALOGIES, Morr Music, 2012
SPEAK LOW-LOEWE AND WEILL IN EXILE, Morr Music, 2009
UNSOLVED REMAINED, Morr Music, 2005
LUCK, Monika Enterprise, 2002